· 

Ein Küstenweg als Alternative

Unser nächster Streckenabschnitt beginnt mit einer Seereise. In aller Herrgottsfrühe verlassen wir die Lofoten mit der Fähre von Moskenes. Fast lautlos gleiten wir hinaus auf das glatte Meer und lassen die Silhouetten der berühmten Lofotenberge hinter uns. Nach gut drei Stunden auf dem Wasserweg wechseln wir wieder auf die Straße. Wir wählen die schnelle Route über die E 6 durch den Saltfjellet Nationalpark und überqueren bei 66.33 Grad Nord in südlicher Richtung den Polarkreis – und es ist heiß dort. Wenn die Sonne nicht durch Wolkenbänke am Scheinen durch den lieben, langen Tag gehindert wird, erwärmt sich die Luft bis auf 27 Grad. So ganz können wir uns von der wilden Küstenlinie Norwegens aber doch nicht trennen. Ein Umweg über den Helgelandskystenweg, als Alternative zur Schnellverbindung , lässt uns entschleunigen und staunen. Die Straße windet sich über Inseln, Halbinseln und Mini-Inseln mit begeisternden Aussichten. Und wenn keine Brücke oder Dammüberquerung möglich ist, findet man sich mit vielen anderen Wohnmobilisten in einer Warteschlange für die nächste Fähre ein. Auf zwei Sonnentage im Küstenrevier folgt Regen auf der E 6 – alle Farben verschwinden, die gute Laune fast auch und die Bäume werden irgendwie so aufdringlich. Ich denke gerade noch darüber nach, ob so einem Elch der Regen wohl am Geweih vorbei geht, da erblicke ich einen am Waldrand – ohne Geweih und skeptisch dreinblickend. Als dann noch eine Gruppe Kraniche vor uns auftaucht, wird das Wetter eine Nebensache.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Margaret & Richard (Sonntag, 16 Juli 2023 04:58)

    It is surprisingly warmer where you are, than it is here in Newfoundland. I am not sure how we would feel having 24 hours of daylight…..very unnatural indeed. Enjoy. We love reading your blog.