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Die einsame Insel - Isle of Mull

Wir wollen noch ein letztes Mal die einsame Schönheit des Landes bereisen und nehmen die Fähre von Oban zur Isle of Mull, der Insel der runden Hügel, wie sie auf gälisch heißt. Nicht zu verwechseln mit der besungenen Erhebung „Mull of Kintyre". Dieser Hügel liegt etwas weiter südlich auf dem schottischen Festland. Für drei Tage zeigt uns die oft sturmgepeitschte, zerklüftete Insel ihr arkadisches Gesicht mit hohen Bergen, silbern glänzenden Sandstränden und tiefblauen Meeresbuchten und den bunten Häusern von Tobermory. Doch dafür müssen sich unser „Bruno" und Jürgen, als sein Fahrer, ganz schön ins Zeug legen. Nur 20 Kilometer der gesamten Inselstraßen sind zweispurig. Alle übrigen, rund 200 Hauptverbindungsmeilen von Süden nach Norden, von Ost nach West und wieder runter, sind Winzlingsstraßen im Einspurformat. Es ist teilweise schon gruselig auf einer Radstand breiten Kurvenpiste entlang zu zuckeln und zu wissen, dass jederzeit ein anderes Fahrzeug genau das gleiche in Gegenrichtung tut. Aber es gibt ab und zu „Passing Places" welche man notfalls auch im Rückwärtsgang aufsucht, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Mein Stoßgebet: „Hoffentlich kommt kein Bus!“ wurde Gott sei Dank erhört und auch die Schlaglöcher, so tief wie ein Kasten Bier, haben Achsen und Räder unbeschadet überstanden. Um zu unserem ausgewiesenen Stellplatz am Traumstrand zu gelangen, erwartete den Fahrer noch eine Sonderprüfung in Form einer Durchfahrtsbreite, kaum größer als das Wohnmobil. Morgen wechseln wir vom Adventure-Modus auf gemäßigtes Terrain. Die Heimreise beginnt.

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