Mittlerweile reisen wir zur Hochsaison durch das Land. Das zeigt sich besonders an den touristischen Hotspots, wie der Isle of Skye. Die Fähre ist ausgebucht, aber es gibt ja noch die Brückenquerung in Kyle of Lochalsh. Wir erfahren, dass ohne eine Platzreservierung für unseren Bruno, ein entspannter Besuch der „Insel des Nebels" nicht möglich und der nächste freie Platz erst am Mittwoch verfügbar ist. Also muss Skye und sein inzwischen bewölkter Himmel noch ein paar Tage warten. Wir nehmen erst einmal den Weg durch das „Great Glen". Die schmalen Straßen durch das große Tal, welches mitten durch Schottland verläuft, sind stark befahren. Ob Fahrräder, Boote oder Kinder - jeder scheint sein bevorzugtes Freizeitvergnügen im Schlepptau zu haben. Wir hangeln uns von „Loch“ zu „Loch“, den schmalen Seen, welche sich in Millionen von Jahren in dieser Erdverwerfung gebildet haben. Verbunden werden die natürlichen Wasserwege schon seit 200 Jahren durch den Caledonian Canal mit seinen 29 Schleusen. Spektakulär, im wahrsten Sinne, sind dabei die aus mehreren Staustufen bestehenden, Schleusentreppen. Wir gesellen uns zu den vielen Schaulustigen in Fort Augustus und verfolgen den einstündigen Auf- bzw. Abstieg der angespannten Freizeitkapitäne hinunter zum Loch Ness. Natürlich lassen auch wir den Blick über das bleigraue Wasser und die schwarzen Wellenkämme schweifen, um vielleicht eine Schwanzspitze von „Nessie" sehen zu können. Den Abend verbringen wir im Ein-Pub-Dorf Dornie in Sichtweite von Eilean Donan Castle. Die Reisebusse sind abgezogen, die Mücken übernehmen das Kommando. Aus dem Augenwinkel meine ich eine schwarze Bogensilhouette im Wasser hinter der Burg auszumachen. Könnte dies der sagenhafte Plesiosaurier sein? Vielleicht tummelt sich Nessie ja heute in einem ganz anderen Loch?!
Kommentar schreiben