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Steile Klippen, alte Steine und eine Heilige

Wir verlassen die Halbinsel Dingl, haben ein Fläschchen vom örtlichen "Lebenswasser" im Gepäck und folgen weiter der bizarren Küstenlinie Richtung Nord. Mittels Fähre überqueren wir bei Tabert den Shannon, der sich hier als breiter Strom dem Meer nähert. Hinter Kilkee erreichen wir, bei Sonnenschein und 23° Grad, den Donegal Point mit seinen gewaltigen Klippen. Wir können bis an den Rand der Klippen gehen und hinunter schauen - ohne Absperrung. Die tosende Brandung ca. 120 m unter uns flößt uns gehörigen Respekt ein - lieber einen Schritt zurück bleiben. Selbst das schönste Foto kann dieses Naturereignis kaum wiedergeben. Die Straßen sind immer noch ungemein eng, so dass uns ein unachtsamer entgegenkommender Lieferwagenfahrer den rechten Außenspiegel ruiniert hat. Er hielt es noch nicht einmal für notwendig anzuhalten. Andere Fahrzeuglenker hielten indes sofort und boten ihre Hilfe an. Gott sei Dank, nur der Spiegel kaputt, unsere Stimmung hat das frische Guinness in Milltown Malbay am Abend wieder hergestellt. Der nächste Tag beginnt erst mit Regen, der sich dann in dichten Nebel verwandelt. Wir fahren zum Brunnen der Heiligen Brigitte, genauer gesagt zur St.Bridgets Well. In einem kleinen, von Bittbriefen und heiligenverehrenden Gegenständen, verzierten Kellergewölbe, sprudelt dann das heilige (und trübe) Wasser aus dem Brunnen. Meine Heilige Brigitte war begeistert davon und hat sofort auch ein Fläschchen abgezapft - wer weiß wofür es gut ist?! Vorbei an den 5500 Jahre alten Poulnabrone Dolmen und durch die Steinlandschaft der Burren erreichen wir am Abend die quicklebendige Stadt Galway. Einen legalen Stellplatz finden wir direkt vor der Kathedrale und nur 5 Minuten Fußweg vom quirligen Stadtzentrum entfernt. Freitag Abend: wir gehen aus! Unzählige Pubs, Bars, Restaurants locken mit Live Musik und gutem Essen. Wir entscheiden uns für Sheperd's Pie und irisches Bier. Später lauschen wir noch einem Straßenmusiker mit viel Talent und noch mehr Stimme. Wir lassen den Abend mit Blick auf die Kathedrale ausklingen und entscheiden uns dafür, den Wild Atlantic Way morgen Richtung Landesinneres zu verlassen und in einer Woche wieder zu Hause zu sein. Dafür gibt es gute Gründe, die außerhalb dieser Reise liegen. Also dann - Bye, bye schöne West Cost of Ireland. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Julia (Sonntag, 19 Juni 2022 19:00)

    Kommt gesund und unfallfrei zurück und habt noch eine erholsame und spannende Woche �